12. Schneeberg Trail

Von Puchberg über das Öhler Schutzhaus und den Fadensteig auf den Schneeberg (20km) und wieder retour nach Puchberg (31km).

Autor(en): Werner Mairl, Christa Richter

Die offizielle jährliche Laufveranstaltung auf dieser Strecke findet sich hier: https://schneeberg-lauf.at

Direkt-Downloads für die Handy-Apps (Garmin, Suunto & Co)

Obige Download Links sollten nach dem anklicken eine direkte Übergabe des Files an die App der Uhr erlauben, die Files auf der Webseite des Veranstalters sind leider gezippt.

Streckenanalyse


Wir haben uns jetzt die neue 31 km-Strecke vom Schneeberg Trail etwas genauer auf der Karte angeschaut und sind begeistert!

Art%km
Asphalt14.84.6
Forststrasse37.911.8
Trail45.714.2
Unbekannt1.60.5

Grundsätzlich ist für alle etwas dabei, trotzdem ist die Strecke in meinen Augen etwas Besonderes - besonders für jene, die glauben, in Ostösterreich gibt es keine “echten” Berge oder anspruchsvolle Trails.

Die Strecke hat einige technische Finessen, die vermutlich so manche LäuferIn unter Stress bringen werden - sowohl bergauf als auch bergab.

Besonderheiten

Es gibt den einen oder anderen Downhill-Abschnitt, der technisch schon sehr herausfordernd ist. Der 31 km Schneeberg Trail kann da durchaus fordernder sein als z.B. ein Großglockner Ultra Trail.

Fadensteig

Mit dem Fadensteig steht erstmalig ein sehr leichter Klettersteig, klassifiziert als “A, 1-“ auf dem Programm (bergauf, nicht bergab). Es lässt sich trefflich darüber streiten, ob das nun ein Klettersteig ist oder ein etwas exponierter Wanderweg.

Fakt ist, dass einige Stellen mit Drahtseil versichert sind.

Fakt ist auch, dass LäuferInnen mit Tendenz zu irgend einer Form von Höhenangst dort schon in ziemliche Schwierigkeiten gekommen sind.

Trittsicherheit und Schwindelfreiheit (exponierte Stellen) sind also unbedingt erforderlich.

Schneefeld-Überquerung

Ein steil abfallendes Schneefeld muss kurz nach der Fischerhütte überwunden werden.

Das stellt viele, speziell die Nicht-SkifahrerInnen, vor eine große Herausforderung.

Es gibt ein Seil, an dem man sich festhalten sollte. Dabei sind Handschuhe, wie man sie aus dem MTB-Sport kennt, sehr hilfreich.

Ausrüstung, Sicherheit, Wetter

Essen und Trinken

Ausreichend(!) Energie in Form von getesteten Riegeln und Gelen sollte auf alle Fälle dabei sein.

Die Menge an mitgeschlepptem Trinkwasser sollte man speziell bergauf nicht übertreiben.

Einerseits ist keine Hitzeschlacht angesagt, andererseits sollte Trinkwasser über die Verpflegungsstellen des Veranstalters gut dosiert nachzufüllen sein.

Kleidung

Sofern es nicht regnet wie aus Kübeln: Start in Kurz/Kurz.

Ev. die Regenjacke zum Warten anziehen und 60 Sekunden vor dem Start wegpacken.

Jedes Kleidungsstück, das man zum Start an hat, ist spätestens 10 Minuten später komplett durchnässt und damit auch im weiteren Tagesverlauf nur noch nutzloser Ballast.

Mit zu nehmen ist auf jeden Fall eine absolut wasser- und winddichte Jacke. Wir sind im Hochgebirge unterwegs und es kann wirklich ALLES passieren.

Auch mindestens ein trockenes Shirt gehört auf dieser Strecke in den Rucksack.

In diesem Fall nehmen wir ein Langarm-Shirt, denn WENN man es am Schneeberg wirklich benötigen sollte, dann ist die Situation schon etwas komplizierter und wahrscheinlich befindet man sich dann auch auf Meereshöhe über 1.500 m bei entsprechend niedrigen Temperaturen.

Stöcke/Sticks/Poles

Es ist dies eine sehr technische Strecke mit "nur" 31 km Distanz.

Generell würden wir von der Verwendung von Stöcken auf dieser Strecke und Distanz abraten.

Viele verwenden die Stöcke bergauf, um die muskuläre Belastung etwas aus den Beinen heraus zu nehmen und in die Arme zu verlagern.

Die Steigungen, bei denen sich die Verwendung von Stöcken lohnen dürfte, liegen am Schneeberg Trail meistens oberhalb von 1200m-1500m Meereshöhe.

Dort ist die Beinmuskulatur schon längst nicht mehr der limitierende Faktor, sondern eher der abnehmende Sauerstoff in der Luft. Da ist es tendenziell noch weniger hilfreich, die Arme als zusätzlichen Sauerstoffverbraucher einzusetzen.

In den technischen Downhill-Segmenten ist man “hands free” am allerbesten unterwegs.

Die Stöcke sind über den Tag gesehen also nur unnötiger Ballast.

Richtiges Verhalten mit Stöcken

Wer auf die Stöcke nicht verzichten möchte, beachte bitte folgendes:

Vor, während und nach dem Lauf: Stöcke immer körpernah und senkrecht halten, um das Aufspießen der anderen TeilnehmerInnen zu vermeiden.

Am Fadensteig und auch am Schneefeld nach der Fischerhütte wird es zwangsweise speziell im Mittelfeld zum Stau kommen.

Hier sollte man darauf vorbereitet sein die Stöcke schnell im Rucksack zu verstauen. Stöcke in der Hand sind an diesen Stellen im Wettkampf ein NO-GO.

Nur eine Hand ist zu wenig, um am Drahtseil oder im senkrechten Gelände sicher Halt zu finden.

Außerdem neigen Stöcke in einer Hand dazu, dauernd mit der Spitze in Augenhöhe der nachfolgenden TeilnehmerIn zu landen - speziell im Stau.

Insgesamt gesehen ist die 31 km-Strecke vom 12. Schneeberg Trail mit Sicherheit ein besonderes Erlebnis - landschaftlich und lauftechnisch.

Mit einer guten Taktik und Einteilung kann man hier als LäuferIn definitiv Spaß haben und seine individuellen Stärken ausspielen.

Wir drücken die Daumen für gutes Wetter und sind natürlich auch vor Ort mit dabei.